Viele freuen sich jedes Jahr schon auf die Martinsgans. Wenn es auch welche gibt, die nicht wissen, was an St. Martin ist, aber am Martinstag isst man eine Martinsgans.
Am 11. November kommt eine kross gebratene Gans auf den Tisch, mit Knödeln, Blaukraut und herrlichen Knödeln. Aber warum? Woher kommt dieser Brauch?
Bringen Martinsgänse wirklich Glück?
Dieser Brauch kommt nicht von der Laternenwanderung bezügl. des hl. St. Martin, sondern kommt aus dem Bauerjahr. Am 11. November beginnt die vorweihnachtliche Fastenzeit. Das heißt 40 Tage bis Weihnachten sollte man kein fettes Essen mehr zu sich nehmen. An diesem Tag wurde auch die bäuerlichen Pachtzahlungen fällig, die früher meist auch mit Essen abgegolten wurde – z.B. mit Gänsen.
Gans
1 küchenfertige Gans (ca. 4 kg)
Füllung:
2 Äpfel
2 Zwiebel
2 Orangen
etwas Beifuss
Salz, Pfeffer
kleine leere Wasserflasche (0,25l)
Zubereitung:
Gans innen und außen waschen und abtrocknen. Hals und Flügel abhacken. Äpfel, Zwiebel und Orangen schälen und in walnussgroße Würfel schneiden. Das Ganze mit Beifuss, Salz und Pfeffer vermengen. Die Gans damit füllen und die Wasserflasche mit dem Hals nach vorne in die Gans schieben. (Die Flasche erhitzt sich und lässt die Keulen schneller garen, so dass die Brust nicht zu trocken wird.)
Die Gans binden und außen mit Beifuss, Salz und Pfeffer würzen.
FLügel und Hals (die vorher abgehackt wurden) in einen Bräter geben, darauf die gewürzte Gans mit einer Keulenseite nach unten legen und mit kaltem Wasser angießen. Den Bräter in den Ofen schieben und bei ca. 160° C 3-3 1/2 Std. garen.
Die Gans immer wieder mal auf die anderen Keulenseite drehen und mit Schmorfond begießen. Zum Schluss die Gans auf den Rücken legen. Danach auf ein Blech setzen und in den Ofen bei 180° C schieben, bis die Haut so richtig schön knusprig ist. Die Flasche aus der Gans nehmen, halbieren und von den Karkassen (Knochen) lösen.
Für die Soße:
Hals, Flügel, Karkassen und die Fülle in einen Topf geben und mit etwas Wasser oder Geflügelfond aufgießen und 30 Min. leicht köcheln lassen. Danach abschmecken, passieren und mit etwas Stärke binden.
Blaukraut:
1 kg Blaukraut, geputztSalz, Zitronensaft
50 g Zucker
3 Eßl. Essig
1/4 l Rotwein
1 Zwiebel
2 Eßl. Honig
Saft 2 Orangen
Saft 1 Zitrone
100 g passierte Preiselbeeren
2 geriebene Äpfel
Zubereitung:
Blaukraut in Streifen schneiden und mit den ganzen Zutaten (außer Äpfel und Zwiebel – die brauchen wir später) marinieren. Das Ganze einen Tag ziehen lassen.
In einem Topf etwas Zucker karamellisieren lassen, die Äpfel und Zwiebel mit anschwitzen. Das Blaukraut dazugeben und schmoren lassen bis es bissfest ist und dann nochmals abschmecken.
Kartoffelknödel von rohen und gekochten Kartoffeln
2 Eßl. Weißbrotwürfel
700 g rohe geschälte Kartoffeln
300 g gekochte Kartoffeln
100 ml Milch
80 g Mehl
3 Eigelb
Salz, Pfeffer, Muskat
Zubereitung:
Die Brotwürfel werden in Butter goldbraun gebraten. Die rohen Kartoffeln fein reiben und in eine Schlüssel mit kaltem Wasser geben, damit sie nicht braun werden. Die geriebenen Kartoffeln dann in einem Tuch gest ausdrücken. Die Masse in eine Schüssel geben und mit kochender Milch übergießen. Die gekochten Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken und mit Mehl und Eigelb zur „Milch-Kartoffel-Mischung“ geben. Alles gut druchkneten und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Aus dem Teig Knödel formen und in die Mitte etwas Brotwürfel geben. In einem Topf mit Salzwasser bei kleiner Hitze die Knödel ca. 20 Min. ziehen lassen.
Bratapfel
3 gr. Äpfel
50 g Marzipan
Mandeln
Rum
Preiselbeeren
Zubereitung:
Äpfel entkernen und halbieren (quer). Marzipan, Mandeln und Rum vermischen und in „Kernhaushöhle“ geben. Etwas Preiselbeeren darauf geben und im Ofen bei 180° C ca.d 10 Min. braten. Die Bratäpfel aus dem Ofen nehmen und mit Puderzucker bestäuben.
Essen Sie am Martinstag einen Gänsebraten?